Sand soweit das Auge reicht!

Fraser Island 75 Miles Beach
Ich habe eine zweitägige Tour nach Fraser Island gebucht - die größte Sandinsel der Welt:
1840 km2 groß, 124 km lang und 25 km breit und ist UNESCO-Weltnaturerbe.
Fast alle, die nach Fraser Island fahren, sind in richtigen Big Cars unterwegs, bärtig, mit Sonnenhut und kräftig - da wird mein Bild von australischen Naturburschen ziemlich bestätigt und kostet mich manche Schmunzler. Die Autos sind voll beladen mit Campingausrüstung, Lebensmitteln und allem, was das Strandleben verbessert. Es sind sehr viele Kurzurlauber unterwegs, da "Australia Day"= Nationalfeiertag ist und die Autos sind zusätzlich mit Flaggen geschmückt.
Die Überfahrt dauert 10 Minuten und am "Innenmeer" = dem Festland zugewandte Seite der Insel machen wir Lunchpause und gehen schwimmen. Hier ist das Meer ruhig und warm. Unser Guide versorgt uns mit Getränken, Früchten und Sandwiches, die wir selber belegen können.
Unterwegs mit dem Truck
Dann geht die Abenteuerfahrt so richtig los - es rumpelt, wackelt und schüttelt uns durch während der Fahrt durch die Dünenund es macht mir richtig Spaß, wahrscheinlich trägt die sichere Fahrweise unseres Guide trotz holprigster Bedingungen dazu bei. Dann an der 75 Miles Beach ist die Fahrt natürlich ruhiger, aber sowas von imposant. Der Ocean ist gewaltig: es rauscht, der Strand scheint endlos, die Farben des Wassers in allen möglichen Blau-& Grüntönen, die Luft ist getrübt durch den Wind, der den Sand aufwirbelt und die Luft schmeckt salzig - Natur pur, wo man sich als Mensch klein und unbedeutend vorkommt.
Es braucht Momente des Staunens und der Bewunderung für die Natur!
Es herrscht reges Verkehrsaufkommen an der Beach, die zum Fischen einladet, aber für`s Schwimmen aufgrund der Strömungen und der Haie zu gefährlich ist. Ganz vereinzelt sind Zelte aufgebaut, doch davor wird aufgrund der Dingos, der wilden Hunde, gewarnt. Es gibt 2,3 Campingbereiche und das Resort Eurong, wo man, so wie wir in einfachen Zimmern übernachten kann. Wir sehen auf der Fahrt sogar einen Dingo - man glaubt gar nicht, dass sie so gefährlich sein können.
On Tour
Wir machen einige Stopps:
# Indian Head: ein Aussichtspunkt, von dem man den ganzen Strand überblicken kann
# Eli Greek: hier stoppen viele Besucher, denn da kann man baden indem man den Greek hinauf wandert und sich im Schwimmreifen runter treiben lässt, hinunter schwimmt, geht,...
das ist so ein crazy Platz hier, denn da reihen sich Amarok/Mitsubishi & Co aneinander mit Barbecue und Bier. Am Strand parken noch zwei Wasserflugzeuge.
Mittlerweile ist später Nachmittagsstimmung und die Farben verändern sich nochmals
# Maheno Schiffswrack, das seit 1935 nach einem Zyklon gestrandet an Beach liegt
# Colored Sands, wo der Sand aufgrund von Oxidation und Vegetation in den verschiedensten Farben erscheint
Badepause am Eli Creek
Maheno Schiffswrack und Colored Sands
75 Miles Beach
Unser Guide lässt uns auch noch den süßen Honig der Wildbienen kosten, die am Strand zuhauf herumfliegen. Auf der Fahrt retour an der 75 Miles Beach sitze ich vorne im Fahrerhaus und bin nur im "Wow" Modus, da der Sonnenuntergang nochmals die Lichtverhältnisse verändert.
In Eurong beziehen wir schnell unsere Vierbettzimmer und treffen uns dann alle zum gemeinsamen Abendessen. Um 22:00 geht's gemeinsam an die Beach, alleine soll niemand gehen aufgrund der Dingos und nächtens zusätzlich wegen der Schlangen - im Land der wilden Tiere.
Hier an der Beach ist der Sternenhimmel der südlichen Hemisphäre magisch: es gibt keine Lichtverschmutzung, sodass wir Sternbilder sehen können, die ich niemals zuvor gesehen habe und das Phänomen des Leuchtsandes. Sobald ich mit dem Fuß über den Sand streiche glitzert es - eine magische Sternennacht.
Nach dem "Gute Nacht Bier" wird schnell geschlafen, da der neue Tag um ½ 7 mit dem Frühstück beginnt und wir eine Stunde später im Bus zum Regenwald fahren - nachdem Frühstück eine ziemliche Herausforderung für den Magen. Dort haben wir Zeit eine kurze Wanderung entlang eines Greeks zu machen und Königsfarn, Satany, Eucalyptus Bäume zu bestaunen.
Regenwald Wanderung auf Fraser Island
Der nächste Stopp ist am Lake Birrabeen, ein Süßwassersee, mit dem weißesten Sand ever. Dieser Sand eignet sich perfekt für Peelings und Schmuckreinigung aufgrund seiner Zusammensetzung. Hier ist es wunderbar zu schwimmen und zu genießen mit einer Traumkulisse.
Lake Birrabeen - mit weißem "Peelingsand"
Dann geht es wieder zurück wie wir gekommen sind, pausieren nochmals an der Rainbow Beach, die mir persönlich nicht so gut gefällt. Spätestens auf dem Highway sind alle Insassen eingeschlafen und ich bin froh, wieder auf ebenen Straßen zu fahren.
Ich steige in Noosa wieder aus und fahre mit dem Linienbus an die Sunrisebeach, wo ich für zwei Nächte ein Airbnbzimmer bei Greg gemietet habe. Greg wohnt in Fußnähe zur Beach, ist ein Künstler und sehr netter, unkomplizierter Gastgeber.
Hier genieße ich die Ruhe, ein gutes Bett und den Strand. Hier ist der Ocean auch sowas von gewaltig, wie ich es mir vor Australien nicht vorstellen konnte. Da sind natürlich die Surfer zuhause. Ich kann ihnen stundenlang zusehen wie sie immer wieder versuchen die Wellen zu reiten. Ich im Gegenzug trau mich kaum ins Wasser, weil die Wellen so wuchtig daher kommen. Am Strandverhalten kann man schnell erkennen, wer Australier ist und wer nicht, da die Einheimischen (egal welchen Alters) zügig ins Wasser gehen und die Wellen durchtauchen, was mir aber ziemlich viel Mut abverlangt.
So schaue ich lieber auf die tosenden, brausenden Wellen, bestaune die Unendlichkeit und erfreue mich Australiens.
See you
ALA
Auch auf Sand gibt es Geschwindigkeitsregeln / Dingo / australischer Strandausflug
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